Roboter CT

Die Equitom-Pferdeklinik nimmt einen hochmodernen Roboter, EDAMIS, in Betrieb, um stehende CT-Bilder des Pferdes zu erstellen: eine Revolution in der Medizin.


EINFÜHRUNG 

Dieser sehr futuristisch aussehende Roboter ermöglicht es den Ärzten, CT-Bilder des aufrecht gehenden Pferdes anzufertigen. Die Technik ist so innovativ, dass sie noch nicht einmal am Menschen angewendet wird. 

Dank dieses einzigartigen Geräts kann eine CT-Untersuchung durchgeführt werden, während das Pferd steht, wodurch eine Vollnarkose vermieden wird. Darüber hinaus ist dieser Roboter extrem leistungsstark und schnell. Der Raum, in dem der Roboter installiert wurde, wurde auch in einen Operationssaal umgewandelt, so dass nun bestimmte chirurgische Eingriffe unter der Kontrolle des Roboters mit sehr hoher Präzision durchgeführt werden können. Der Einsatz des robotergestützten CT-Scanners zur Steuerung chirurgischer Eingriffe ist weltweit einzigartig und bringt die Lummen Horse Clinic zurück auf die Weltkarte! 


WAS IST EINE COMPUTERTOMOGRAPHIE? 

Ein klassischer CT-Scan ist ein tunnelförmiges Gerät, in dem Sie sich als Mensch zur Untersuchung hinlegen müssen. Es verwendet Röntgenstrahlen und kann 3-dimensionale Bilder des Körpers erstellen. Es liefert vor allem sehr genaue Informationen über die Knochen und die Knochenstruktur. Die Computertomographie wird sehr häufig eingesetzt, um Pathologien/Krankheiten zu erkennen, die beim Pferd Schmerzen oder Lahmheiten verursachen. Dazu gehören chronische Knochenentzündungen, Arthrosen, Risse und Mikrorisse, Knochenzysten, aber auch Nasennebenhöhlen- und Zahnprobleme, Tumore usw. Durch die Verwendung eines Kontrastmittels können zusätzliche Informationen über Weichgewebe (Sehnen, Bänder, Knorpel, Menisken usw.) gewonnen werden. 

Der klassische CT-Scanner, der aus der Humanmedizin stammt und in unserer Klinik seit einigen Jahren eingesetzt wird, erfordert in der Regel eine Vollnarkose und ist für das Pferd nicht ohne Risiken.  Sowohl die Narkose als auch das Aufwachen sind und bleiben heikle Momente für Pferde. Pferde können sich beim Aufwachen verletzen oder sich sogar die Beine brechen. Sportpferde haben neben ihrem emotionalen Wert auch einen hohen wirtschaftlichen Wert (manchmal mehrere Millionen Euro), weshalb ihre Besitzer versuchen, eine Narkose zu vermeiden.  

Das Roboter-CT ist die Lösung für dieses Problem, und Sportpferde aus Belgien und den umliegenden Ländern kommen für eine Roboteruntersuchung, gerade weil eine Vollnarkose vermieden werden kann. 


EINZIGARTIG IN EUROPA 

Der Roboterscanner bei Equitom ist der erste auf dem europäischen Kontinent. Derzeit gibt es weltweit drei: eine bei Equitom, eine im Dubai Equine Hospital und eine an der Universität von Pennsylvania.  

Der Roboterscanner bei Equitom ähnelt den beiden anderen in der Welt. Er ist moderner und der Generator ist noch leistungsfähiger, was die Qualität der Bilder verbessert. 

Mit der Einführung des robotergesteuerten CT-Scanners verfügt Equitom nun über eine der am besten ausgestatteten Abteilungen für medizinische Bildgebung bei Pferden weltweit. Neben den bereits fortgeschrittenen Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen gibt es einen MRI-Scan (Magnetresonanztomographie), eine Szintigraphie (Knochenscan) und einen klassischen CT-Scan (Computertomographie) mit einem extra großen Tunnel von bis zu 90 cm (Large Bore CT). 

Unsere Spezialistin für medizinische Bildgebung Zoë Joostens (Diplomate ECVDI) arbeitet eng mit dem amerikanischen Unternehmen zusammen, das den Roboter entwickelt hat, und Equitom ist zum europäischen Forschungszentrum für die Weiterentwicklung des Roboters geworden.  


MEHRWERTE FÜR PFERD UND BESITZER 

Der robotergestützte CT-Scanner ermöglicht dreidimensionale CT-Aufnahmen von Knochen- und Weichteilstrukturen des Pferdes ohne Vollnarkose.  

Der Scanner besteht aus zwei Roboterarmen und mehreren Kameras, die die Bewegungen des Pferdes registrieren. Die Arme des Roboters drehen sich um das sedierte Pferd und nehmen eine Reihe von Bildern auf. Diese Bilder werden von einem Computersystem in ein detailliertes dreidimensionales Bild umgewandelt, wie bei einem herkömmlichen CT-Scan. Die Kameras ermöglichen eine Bewegungskorrektur. Leichte Bewegungen können so herausgefiltert werden, um eine gestochen scharfe Bildqualität zu gewährleisten. 

Der große Vorteil gegenüber einer herkömmlichen CT ist, dass eine Vollnarkose vermieden wird. Die Vollnarkose eines Pferdes ist aufgrund seiner Größe, seines Gewichts und seiner möglichen Panikreaktionen bei Gefahr immer mit einem gewissen Risiko verbunden. Infolgedessen können sich Pferde in der Aufwachphase schwer verletzen, was in Ausnahmefällen zu einem Beinbruch führen kann.  

Für den Besitzer des Pferdes kann das CT im Stehen ebenfalls von großem Wert sein. Das Steh-CT ermöglicht eine extrem fortschrittliche Bildgebung auf niederschwellige Weise. Die CT-Bilder werden unter leichter Sedierung erstellt, so dass Diagnosen vor, während oder nach der Wettkampfsaison ohne Vollnarkose gestellt werden können. Dies ist ein besonderer und außergewöhnlicher Vorteil für jedes Tier und jeden Besitzer, besonders aber für wertvolle Sportpferde. 


ZUSÄTZLICHER NUTZEN FÜR DIE VETERINÄRMEDIZIN 

Der robotergestützte CT-Scanner ist auch in der Tiermedizin eine echte Revolution. Bestimmte Erkrankungen, die früher mit herkömmlicher Röntgen- und Ultraschalluntersuchung am stehenden Pferd nicht diagnostiziert werden konnten, sind nun dank des Roboters leicht zu erkennen. Dank des Roboters können wir mehr Diagnosen in einem sehr frühen Stadium stellen, so dass rechtzeitig vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden können. 

Außerdem kann die stehende CT-Untersuchung mit einer stehenden MRT-Untersuchung kombiniert werden. Beide Bildgebungsverfahren haben unterschiedliche Eigenschaften und können daher bei komplexen und multiplen Pathologien komplementär eingesetzt werden. Dadurch verfügen die Ärzte über sehr detaillierte Informationen, die ihnen helfen, eine korrekte und vollständige Diagnose zu stellen. Falls erforderlich, kann das Pferd optimal behandelt und betreut werden. 

Dank unseres spezialisierten Teams werden auch der Hals- und Rückenbereich sowie intravenöse/arterielle Kontrastmitteluntersuchungen am stehenden Pferd entwickelt. 

Durch die leichte Sedierung des Pferdes kann diese Untersuchung in einer Tagesklinik durchgeführt werden. So kann der zuweisende Kollege nach der Diagnosestellung und nach Rücksprache mit unserem Bildgebungsspezialisten sehr schnell die entsprechende Therapie einleiten. 

Chirurgische Eingriffe, wie z. B. komplexe Frakturen, können dank der Informationen aus dem stehenden CT-Scan im Voraus vorbereitet werden. Dies ermöglicht dem Chirurgen, die optimale Operationstechnik zu bestimmen und die Anästhesiezeit erheblich zu reduzieren. Außerdem ist der Robotersaal mit allen notwendigen Geräten ausgestattet, um eine Vollnarkose zu ermöglichen und als Operationssaal genutzt werden zu können.  Mit einem mobilen Operationstisch kann ein Pferd unter Vollnarkose in diesen Raum gefahren werden. Der Roboter kann somit auch zur Begleitung komplexer chirurgischer Eingriffe (z.B. in der Neurochirurgie) eingesetzt werden. 

Darüber hinaus kann das Gerät nicht nur für die Diagnose und Therapie bestehender medizinischer Probleme eingesetzt werden. Aufgrund seines niedrigschwelligen Charakters kann das stehende Roboter-CT auch in der Präventivmedizin eingesetzt werden. Pferde können nach einer intensiven Trainingsperiode, sogar vor der letzten Wettkampfsaison, untersucht werden, um festzustellen, ob Anomalien vorhanden sind, die sich zu ernsten und sogar lebensbedrohlichen Pathologien entwickeln könnten.  Dies kann für Rennpferde wichtig und sogar lebensrettend sein. Vorbeugen ist besser als heilen! 


TECHNISCHE DATEN DES ROBOT-CT 

Der Roboter, auch EDAMIS (Equine Dual-Arm Multi-modality Imaging System) genannt, wurde in den Vereinigten Staaten von Orimtech LTD entwickelt. 

Die Roboterarme drehen sich um das Pferd und scannen die Region in nur 30 Sekunden. Eine Reihe von Kameras erfasst kontinuierlich die kleinste Bewegung des Pferdes und nimmt eine Bewegungskorrektur vor, um gestochen scharfe Bilder zu erhalten. Der Roboter ist mehr als 3 Meter hoch und wiegt fast 6 Tonnen.

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