Erkrankungen der Atemwege

Häufigste Erkrankungen: Atemwegserkrankungen viralen, bakteriellen, entzündlichen und fungalen Ursprungs. Erkrankungen der oberen Atemwege (Kehlkopfhemiplegie, dorsale Verschiebung des Gaumensegels, Hämatom des Ethmoids, Infektion oder Mykose der Luftsäcke, Erkrankung der Nasennebenhöhlen).

Atemwegserkrankungen viralen, bakteriellen, entzündlichen und pilzlichen Ursprungs

Atemwegssymptome bei Pferden können ähnlich sein (Husten, Auswurf, erhöhte Anstrengung und/oder Atemfrequenz), die Ursachen dieser Symptome können jedoch unterschiedlich sein. Virusinfektionen sind häufig.

Viren sind weit verbreitet, insbesondere das Herpesvirus, das für die berüchtigte Rhinopneumonie verantwortlich ist. Leider gibt es keine spezifische Behandlung für diese Viren.

Bakterien können auch in die Atemwege eindringen, insbesondere Druse, die hoch ansteckend ist. Manchmal sind Antibiotika notwendig.

Manchmal handelt es sich einfach um eine allergische Reaktion auf Heu, wie bei Asthma bei Pferden; in diesem Fall sind Kortikosteroide oder Bronchodilatatoren hilfreich.

Pilzinfektionen sind recht selten. Zur Diagnose werden die Atemwege mit einer Kamera (Endoskop) untersucht. Dadurch können Proben aus mehr oder weniger tiefen Atemwegen entnommen und zur Analyse an das Labor geschickt werden.

Pathologie der oberen Atemwege

Laryngeale Hemiplegie

Bei einer laryngealen Hemiplegie ist ein Knorpel (Aryknorpel) im Kehlkopf des Pferdes unterschiedlich stark gelähmt und verursacht bei Belastung ein charakteristisches Geräusch (Horn). Die Lähmung dieses Knorpels führt zu einer Verkleinerung des Durchmessers des Trachealeingangs, wodurch insbesondere bei Belastung der Luftstrom in die tiefen Atemwege eingeschränkt wird. Dies kann zu einer Belastungsintoleranz führen, deren Schweregrad je nach Belastungsintensität des Pferdes variiert.

Die Diagnose dieser Pathologie kann meist durch eine Endoskopie (Kamerauntersuchung) der oberen Atemwege im Ruhezustand gestellt werden.

Eine dynamische Endoskopie (die Kamera wird während der Arbeit am Kehlkopf fixiert) ermöglicht die Visualisierung dieser Region während der Belastung und liefert so zusätzliche Informationen für eine optimale Behandlung.

In den meisten Fällen und abhängig vom Grad der Lähmung besteht die Behandlung darin, eine Prothese in den gelähmten Knorpel einzusetzen, um ihn in einer offeneren Position zu fixieren, oder den gelähmten Knorpel zu reinnervieren, damit er allmählich seine normale Funktion wiedererlangt.

Dorsale Verschiebung des weichen Gaumens

Hierbei handelt es sich um eine Verschiebung des weichen Gaumens oberhalb des Kehldeckels. Dies reduziert den Luftstrom durch die tiefen Atemwege und verursacht Schnarchgeräusche bei Belastung sowie Belastungsintoleranz. Eine dynamische Endoskopie (Platzierung einer Kamera im Rachen des Pferdes während der Arbeit) ist notwendig, um diese Art der Verschiebung zu diagnostizieren, die in den meisten Fällen in Ruhe nicht vorhanden ist.

Siebbeinhämatom

Ein Siebbeinhämatom ist eine Masse, die sich in den Nasenhöhlen entwickelt. Es kann gelegentlich zu intermittierenden Blutungen und Atemgeräuschen führen. Manchmal ist eine Behandlung notwendig.

Kehlkopfsackinfektion oder Pilzinfektion

Kehlkopfsäcke sind luftgefüllte Hohlräume, die sich beidseitig im Rachenraum befinden. Dort können bakterielle oder Pilzinfektionen auftreten. Bei Verdacht ist eine endoskopische Untersuchung wichtig, da große Gefäße und Nerven durch diesen Bereich verlaufen, was bei einer Infektion schwerwiegende Folgen haben kann.

Nebenhöhlenerkrankungen

Nebenhöhlenerkrankungen sind bei Pferden häufig. Meistens gehen sie mit Zahnanomalien einher, wobei oft einseitiger eitriger und übelkeitserregender Ausfluss auftritt. Manchmal sind eine chirurgische Behandlung zur Drainage des Inhalts und eine Zahnpflege erforderlich.

Zusätzliche Untersuchungen, die durchgeführt werden können: Blutanalysen, Endoskopie in Ruhe, dynamische Endoskopie während der Belastung, Trachealspülung, bronchoalveoläre Spülung, Messung der arteriellen Blutgase.

Ruheendoskopie

Bei der Endoskopie wird eine Kamera durch die Nasennebenhöhlen in die Atemwege des Pferdes eingeführt. Diese Untersuchung ermöglicht die Visualisierung der verschiedenen Strukturen der oberen Atemwege, die Darstellung der Schleimmenge und die Beurteilung von Verdickungen oder anderen Auffälligkeiten in den tiefen Atemwegen. Zusätzlich können durch das Endoskop Proben entnommen werden, um bakterielle, virale oder entzündliche Atemwegserkrankungen zu diagnostizieren.

Dynamische Endoskopie während der Belastung

Bei der dynamischen Endoskopie wird während der Belastung eine Kamera an der Kehle des Pferdes platziert. Diese Untersuchung ermöglicht die Beurteilung der oberen Atemwege bei bestimmten Belastungen oder bei einer bestimmten Kopf- und Halsposition des Pferdes. Die dynamische Endoskopie ist sehr nützlich bei Atemgeräuschen während der Belastung oder zur Diagnose bestimmter Erkrankungen der oberen Atemwege, die bei der Ruheendoskopie nicht sichtbar sind (z. B. Verschiebung des weichen Gaumens).

Tracheallavage

Bei der Tracheallavage wird sterile Flüssigkeit in die Trachea injiziert und anschließend zur makroskopischen Betrachtung mit bloßem Auge entnommen. Anschließend wird die Flüssigkeit zur bakteriologischen Analyse, zum Nachweis von Viren oder Pilzen sowie zur zytologischen Analyse (Analyse der Zellen in der Flüssigkeit) an das Labor geschickt.

Bronchoalveoläre Lavage

Bei der Bronchoalveolären Lavage wird sterile Flüssigkeit in die Bronchien injiziert und anschließend entnommen. Die Flüssigkeit wird visuell untersucht und anschließend an das Labor geschickt, um das Vorhandensein von Entzündungszellen, Blut usw. zu bestimmen.

Arterielle Blutgasmessung

Dabei wird Blut aus einer Arterie entnommen und Sauerstoff, Kohlendioxid und pH-Wert gemessen, um einen Eindruck von der Qualität des Gasaustauschs, der Sauerstoffversorgung des Pferdes usw. zu erhalten.